Brandberg

Heimat des höchsten Gipfels Namibias

Das Brandbergmassiv liegt in der Erongo Region im Westen Namibias, etwa 90 km vom Atlantischen Ozean entfernt. Es umfasst eine Fläche von 760 km². Der Gebirgszug hat eine mittlere Höhe von 2.500 Metern und überragt seine Umgebung eindrucksvoll um etwa 2.000 Meter. Sein höchster Berg, der Königstein, ist mit seinen 2.573 Metern gleichzeitig auch der höchste Berg des gesamten Landes. Der Königsstein selbst kann bewandert werden, allerdings nur in den Monaten mit gemäßigterem Klima – also April bis September.

Der Name des 30 km langen und 23 km breiten Brandbergmassivs leitet sich von seinen leuchtenden Farben ab, die die untergehende Sonne auf die Bergkette malt – als würde der Berg in Flammen stehen. Die nächstgelegene Stadt ist Uis, die etwa 30 km entfernt ist und diverse Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Wir haben direkt am Brandberg in der Brandberg White Lady Lodge in einem „Baumhaus“ übernachtet. Aber auch das Zelten ist hier etwas sehr Besonderes, weil man beispielsweise mit etwas Glück sogar schon aus der Dusche heraus die vom Aussterben bedrohten wüstenadaptierten Elefanten beobachten kann.

Brandberg, Namibia I Bahia Fox

Der Brandberg ist berühmt für seine zahlreichen Felsmalereien, von denen angeblich 50.000 Stück auf dem ganzen Berg zu finden sind. Einige dieser 2.000 bis 4.000 Jahre alten Malereien sind nur schwer zugänglich. Wissenschaftler sind sich heute sicher, dass die Malereien von den Koi-San stammen, die das Gebiet vor langer Zeit und zu allererst bewohnten. Neben Malereien von Kriegern oder Jägern findet man eine große Anzahl von verschiedenen Tiermalereien – ein wichtiger Hinweis darauf, dass es zu dieser Zeit reichlich Wildtiere gegeben haben muss, wo die nächste Wasserquelle zu finden ist oder ob man sich vor bestimmten Tieren in Acht nehmen muss.

Das bekannteste Felsbild, die White Lady, wurde 1917 vom deutschen Forschungsreisenden Reinhard Maack entdeckt, der als erster Europäer den Königstein bestieg. Er deutete die White Lady, eine 45 cm große Felsmalerei, als eine Kriegerin.

Brandberg White Lady, Namibia I Bahia Fox

Jahre später, 1955, interpretierte dann der französische Priester Henri Breuil das Gemälde als weiße Frau, nachdem er die Figur mit einer griechischen Darstellung auf Kreta verglichen hatte. Obwohl Wissenschaftler heute davon überzeugt sind, dass das Gemälde einen männlichen Krieger oder Schamanen/Sangoma darstellt, blieb der Name „White Lady“ bestehen. Der Weg zur White Lady ist etwa fünf Kilometer lang und ein lokaler Guide (Fragt nach Patricia, sie ist toll!) begleitet alle Gäste, um weiteren Vandalismus an den Malereien zu vermeiden. Die Gemäldegruppe, zu der auch die White Lady gehört, muss mittlerweile durch schmale Gitter gesichert werden, die aber nicht die Sicht stören. Fotos mit Blitz sind verboten (und unnötig), weil die Gemälde dadurch zerstört werden. Es empfiehlt sich, die Wanderung direkt am Morgen zu machen, da es sehr schnell sehr heiß wird, sobald die Sonne scheint.

Brandberg, Namibia I Bahia Fox

Das Brandbergmassiv haben wir im Zuge eines kleinen Roadtrips mit Swakopmund verbunden. Wir hatten viel Glück und konnten innerhalb von drei Tagen gleich zwei der drei Herden wüstenadaptierter Elefanten sehen, von denen es weltweit insgesamt nur noch weniger als 300 Stück gibt.

Nachtrag 2022: Das letzte Mal wurden die Elefanten im Camp gesehen, als wir dort waren – welch ein Glück wir doch hatten, sie sogar mehrmals zu sehen!

Brandberg, Namibia I Bahia Fox

Brandberg, Namibia I Bahia Fox

Brandberg, Namibia I Bahia Fox

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