Reiseführer: Dublin

Die Hauptstadt der Republik Irland (nicht zu verwechseln mit Nordirland) liegt an der Ostküste der Insel, an der Mündung des / der Liffey. Welcher Artikel für den Fluss Liffey nun der Richtige ist, darüber streiten sich seit jeher die Geister.

Die Billigfluglinie Ryanair bietet seit Sommer 2017 vermehrt Flüge von Stuttgart und München nach Dublin an und so kann man für etwa 40€ von Stuttgart (und nach München) aus mit dem Rucksack nach Dublin fliegen. Extra Handgepäck muss seit November 2018 dazu gebucht werden. Wer unter der Woche fliegt, fliegt sogar noch günstiger. Irgendwie erschreckend, dass ein Zugticket von Stuttgart nach München 100€ kostet und ein Flug von Stuttgart über Dublin nach München nur 40€ und weniger. Aus diesem Grund finde ich es besonders wichtig zu betonen, dass ich selbstverständlich wieder meine CO2-Emissionen ausgeglichen habe. Meine CO2-Emissionen gleiche ich bei jeder Busfahrt und jedem Flug aus und wenn es mein Studentengeldbeutel zulässt, dann auch ein paar Extra-Emissionen für Fleischkonsum zum Beispiel. Tut gar nicht weh und macht den Urlaub noch genießbarer.

Wieder einmal zeigt sich, dass Gemeinschaft etwas Gutes ist: In Irland zahlt man überall mit dem Euro. Also kein lästiges Umrechnen mehr. Yeah!

Der Name Dublin kommt aus dem Irischen und bedeutet Schwarzer Tümpel. Er kommt aus der Zeit, in der Dublin noch eine kleine Siedlung war. Da Dublin nun keine kleine Siedlung mehr ist und weder Einwohner noch Touristen gerne in einem schwarzen Tümpel sind, hat Dublin auch einen neuen (irischen) Namen erhalten: Baile Átha Cliath – die Stadt der Furt an der Schilfhürde. Klingt auch gleich viel einladender.

Mit dem Airlink Bus 747 fährt man ganz entspannt für 12€ (hin und zurück) vom Flughafen verschiedene Haltestellen in der Stadt an. Das Ticket dafür kauft man in der Ankunftshalle an einem Schalter. Mein Tipp: Direkt Hin- und Rückfahrt zusammen kaufen. Ist nicht nur günstiger, sondern auch entspannter, weil man sich bei der Rückreise nicht mehr darum kümmern muss. Die Busfahrer, und somit auch die Fahrt mit dem Bus, erinnern ganz stark an den Fahrenden Ritter aus Harry Potter und so duckt man sich aus Reflex an jedem Straßenschild oder hält die Luft an, wenn man einen anderen Bus oder eine Häuserwand passiert. Das Linksfahrgebot macht die Sache nicht besser. Sehr unterhaltsam auf jeden Fall!

Dublin ist in etwa so teuer wie das Leben in München und Stuttgart, deshalb haben mich die Preise nicht allzu sehr schockiert. Um dennoch sehr zentral zu wohnen, habe ich mir mal wieder ein Airbnb gebucht.

Das Stadtzentrum ist überschaubar und kann mühelos zu Fuß besichtigt werden. Der Nahverkehr ist mit Bussen zwar prima ausgebaut, aber so kann ich den Flair und die Atmosphäre der Stadt besser kennenlernen.

Gerne hätte ich das Kilmainham Gaol Gefängnis besucht, aber da man nur bestimmte Timeslots buchen kann, war ich leider zu spät dran. Es wurde mir aus verschiedenen Quellen empfohlen. Auch nach Howth an die Küste hat es mir zeitlich leider nicht mehr gereicht, da ich auch nur zwei Tage dort und das Wetter sowieso eher ungemütlich war – weshalb ich lieber im Warmen gesessen und mich durch die Stadt gegessen habe. Da auf meiner Bucket List aber noch ein Road Trip durch das Hinterland Irlands steht, ist das zu verkraften.

Die Iren durfte ich als unglaublich humorvolles, gastfreundliches und zuvorkommendes Volk kennenlernen und ich freue mich schon darauf, demnächst dem Rest von ihnen zu begegnen.

Hier also meine Top 9 Dinge, die ich in Dublin liebe:

9. Father Pat Noise

Father Pat Noise trifft man auf der O’Connell Bridge. Er ist wieder einmal ein Zeichen für den Humor und die Kreativität der Iren. Lange rätselte man, wer er ist, da es in den Archiven keine Aufzeichnungen über ihn gibt. Schlussendlich stellte sich heraus, dass die Plakette, die seinen mysteriösen Tod auf den 10. August 1919 datiert, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion von einer Untergrundorganisation angebracht worden war, um auf die Geldverschwendung in den sogenannten Boom-Jahren hinzuweisen. Die Stadt wusste damals mit ihrem Geld nichts anderes anzufangen, als für jeden geschichtlich noch so uninteressanten Menschen ein Denkmal zu erbauen. Das Anagramm „HSTI“ steht im Übrigen für SHIT.

8. Temple Bar District

Kein wirklicher Geheimtipp ist ein Spaziergang durch das Temple Bar Disctrict. Es ist bunt, es ist kreativ, es macht Spaß!

7. Streetart

Wie schon erwähnt, ist Dublin sehr bunt. Die Streetart ist hier weit verbreitet und hat auch wirklich noch viel mit Talent und Kunst zu tun. Es lohnt sich die Augen offen zu halten, denn die Stadt ist voll davon.

6. Porridge @ Rosie’s Café

Ich frühstücke sehr gerne Porridge in seiner vielfältigen und abwechslungsreichen Art. Der Porridge aus Rosie’s Café ist einfach traumhaft lecker und wärmt von innen heraus, um gut in den nasskalten Dubliner Tag zu starten. Mmmhhh!

5. Umi Falafel

Weiter geht’s mit … Essen. Umi Falafel auf der Dame Street. Was soll ich sagen? Seht selbst:

4. Trinity College und Long Room

Viele gehen überhaupt nur oder erst nach Dublin, um einmal in der Bibliothek und dem Long Room des Trinity College zu stehen. Es ist auch einfach überwältigend zu sehen, wie diese Jahrhunderte alten Bücher dort meterhoch aufgereiht sind. Am besten geht man früh morgens, um dem Massentourismus zu entfliehen.

3. Marsh’s Library

Weniger, bzw. kaum, bekannt ist die Marsh’s Library in der St. Patrick’s Close, neben der St. Patrick’s Cathedral. Sie war die erste öffentliche Bibliothek in ganz Irland und warum sie in kaum einem Reiseführer steht, kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Die Bücher sind zum Anfassen nah, man ist nahezu alleine dort und dieser Ort ist ganz magisch! Die Sammlung umfasst über 25.000 Bücher und 300 Manuskripte aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert und sogar 80 Bücher aus dem 15. Jahrhundert. Alle Bücher sind Unikate und werden in mühevoller Arbeit liebevoll gepflegt. Der Eintritt kostet lediglich 2€ für Studenten, 3€ für Erwachsene und ist mit Voranmeldung für Forscher kostenfrei.

2. Bunsen Burger

Irisches Weiderind mit Käse überschmolzen und hausgemachten Pommes … hach … von diesem Burger träume ich seither fast jede Nacht. Eat now, thank me later!

1. Harry-Potter-Feeling

Wohin man in Dublin auch geht, hinter jeder Ecke erwartet man entweder einen Hauselfen zu treffen oder über Drachen zu stolpern. Dieses Städtchen ist ein absolutes Muss für alle Harry-Potter-Fans – mich inklusive! Die eine Gasse sieht aus wie die Nokturngasse und man traut sich kaum hinein, das nächste Gebäude erinnert an die Gringotts Bank und man wartet quasi nur darauf, Hermine und Ron streitend hinter einem der Bücherregale zu erwischen.

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