Fuerteventura

Zu welchem Land gehören eigentlich die Kanarischen Inseln? Politisch gesehen gehören sie zu Spanien, geographisch allerdings zu Afrika und wenn man es ganz genau nimmt, gehören sie biogeographisch zu Makaronesien („gesegnete, glückliche Inseln“), zu dem auch Inselgruppen wie die Kapverden oder die Azoren gehören. Die Kanaren bestehen insgesamt aus sieben Hauptinseln und sechs Nebeninseln – allesamt sind sie vulkanischen Ursprungs und entweder erst kürzlich erloschen oder bis heute noch aktiv. Die ältesten Inseln sind Fuerteventura und Lanzarote, die einst sogar nur eine Insel waren.

Da die Kanaren politisch zu Spanien gehören, kann man sowohl mit dem Personalausweis einreisen als auch kostenlos (je nach Vertrag) mit seinem Smartphone telefonieren und surfen.

Bekannt unter den Inseln des ewigen Frühlings, würde ich sie heutzutage umtaufen in die Inseln des ewigen Sommers. Seit 2015 leiden die Kanaren unter einer extremen Dürre und Temperaturen von teilweise über 50 °C.

Über Silvester und bis Mitte Januar fliege ich nach Gran Canaria, Lanzarote und spontan mit der Fähre noch weiter nach Fuerteventura. Da ich gerne flexibel und unabhängig bin, habe ich mir für jede Insel einen Mietwagen gebucht. Für meinen Tagesausflug nach Fuerteventura nehme ich das Auto auf der Fähre mit – allerdings muss man das vorher mit seiner Mietwagengesellschaft abklären, da sonst unter Umständen die Versicherung unwirksam wird. Ein kurzer Anruf bei meinem Anbieter reicht jedoch aus, um die Überfahrt kostenfrei dazu zu buchen. Von Gran Canaria nach Lanzarote fliege ich mit einer kleinen Propellermaschine, die mehrmals am Tag von Insel zu Insel fliegt.

Fuerteventura

Die Tickets für die Fähre nach Fuerteventura kaufe ich ganz entspannt morgens am Hafen von Playa Blanca. Hierzu benötige ich meinen Pass (oder Personalausweis) und das Kennzeichen des Autos. Auch die Rückfahrt muss ich im Vorfeld festlegen – eine Umbuchung ist zwar möglich, aber in meinem Fall war die spätere Fähre eh schon ausgebucht. Um 9:00 Uhr geht es also mit der ersten Fähre des Anbieters Armes innerhalb 35 Minuten Fahrt auf die Insel und um 18:00 Uhr wieder zurück nach Lanzarote.

Schon bei der Ankunft fällt mir auf, dass Fuerteventura deutlich schmutziger ist als Lanzarote und überall kleine Müllhaufen am Straßenrand herumgeweht werden.

Meine Tour führt mich zuerst nach Betancuria. Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt von Piraten zerstört und musste von den Anwohnern neu aufgebaut werden. Heute ist sie die historischste und schönste Stadt der Insel.

Entlang des Vego de Rias Palmas gelange ich zum Mirador las Peñitas, von dem aus ich den Blick auf das Tal der tausend Palmen genieße. Tausend Palmen sind es zwar mit Sicherheit nicht, aber der grüne Fleck inmitten der Wüstenlandschaft ist hübsch anzusehen.

Fährt man die Straße noch ein kleines Stück weiter entlang, erreicht man den nächsten Aussichtspunkt: Mirador del Risco de las Peñas. Vom Parkplatz aus kann man eine kleine Wanderung an die Klippe machen und so einen fantastischen Blick bis hin zur Küste genießen.

Über Pájara, auf ein Mittagessen an der Küste von El Cotillo, fahre ich in Fuerteventuras Nationalpark und den dortigen Dünenlandschaften. Die Küsten und das Wasser sind gefüllt von Kites und Surfern. Bei dem Wind ist es das absolute Paradies für diese Art von Wassersport! Die Dünen sind weitaus Größer als die auf Gran Canaria und die Stimmung deutlich entspannter. Der Wind pfeift den Sand um die Ohren und verwandelt die Wellen in lautes Rauschen.

Die letzten 1.5 Stunden, bevor die Fähre ablegt, versuche ich mir in Corralejo zu vertreiben. Allerdings gestaltet sich das Vorhaben als schier unmöglich. Kein Café hat geöffnet, die Städte der Insel sind wie ausgestorben, es ist zu windig, um am Strand zu liegen und surfen kann ich leider auch nicht. Für Surfer oder Kiter muss es das absolute Paradies sein, aber wer kein Strandwetter hat, kann auf Fuerteventura neben ein paar historischen Mühlen (jedes kleinste Dorf wirbt mit seinen eigenen … ) nicht sehr viel erleben und wird merken, dass ein paar Stunden völlig ausreichen.

Ein Kommentar

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

error: Content is protected