
Reiseführer: Windhoek
Namibias charmante, saubere Hauptstadt
Windhoek ist nicht nur die Hauptstadt Namibias, sondern auch das politische, kulturelle, industrielle und wirtschaftliche Zentrum des Landes. Je nach Quelle wohnen in Windhoek zwischen 300.000 und 400.000 Menschen. Der Name „Windhoek“ ist abgeleitet aus dem Afrikaans und bedeutet „windige Ecke“. Die veraltete Schreibweise „Windhuk“, aus der Kolonialzeit, wird nicht mehr offiziell genutzt. Geographisch liegt Windhoek ziemlich genau in der Mitte des Landes und tatsächlich kreuzen hier auch alle Verkehrverbindungen von Nord nach Süd und von Ost nach West. Aufgrund der hügeligen Landschaft liegt der internationale Flughafen Hosea Kutako etwa vierzig Kilometer außerhalb der Stadt.
Windhoek ist eingefasst zwischen den Erosbergen im Osten, den Auasbergen im Süden und dem Khomashochland im Westen und Norden, die bis zu 2.000 Meter hoch sind und eine Ausdehnung der Stadt stark einschränken. Die Stadt liegt zwischen 1.625 und 1.725 Metern über dem Meeresspiegel. Bis heute sind in Windhoek zahlreiche Gebäude aus der Kolonialzeit zu finden und es ist auffällig, wie sauber die Stadt ist. Die Stadt bietet einige Sehenswürdigkeiten wie z.B. die Christuskirche, den Tintenpalast (Sitz der Regierung), die „Alte Feste“ sowie mehrere Museen und Galerien.
Die Christuskirche ist meist geschlossen, allerdings findest Du an der Tür eine Telefonummer, die Du anrufen kommst. Das Büro ist nur ein paar Häuser weiter und innerhalb von fünf Minuten wird jemand dort sein und aufschließen.
Fast alle namibischen oder in Namibia tätigen Unternehmen haben ihren Sitz in Windhoek. Viele Firmen haben deutsch-namibische Eigentümer. Durch diese Konzentration wächst die Stadt kontinuierlich um fast 12.000 Menschen jährlich.
Während des Ersten Weltkrieges endete 1915 die deutsche Kolonialzeit in Windhoek und die Stadt wurde von südafrikanischen Truppen, die unter britischem Kommando standen, besetzt. Später wurde die Infrastruktur verbessert, Straßen geteert, die Wasserversorgung ausgebaut etc., während das Prinzip der Rassentrennung aus der Apartheid in Schulen und Krankenhäusern fortgesetzt wurde. Wie auch in Südafrika, wurden die schwarzen Einwohner immer wieder zur Umsiedlung gezwungen, was zu heftigen Protesten und gewaltsamen Auseinandersetzungen führte, die in den Jahren 1959 bis 1963 ihren Höhepunkt erreichten. Als Namibia 1990 die Unabhängigkeit von Südafrika erlangte, erlebte die Stadt einen starken Aufschwung in politischer, kultureller und touristischer Hinsicht und die Einwohnerzahl stieg rapide an.
Leider würde es den Rahmen sprengen, an dieser oder einer andere Stelle in meinem Blog ausführlicher über die Deutsche Kolonialzeit zu schreiben. Beschäftigt man sich intensiver mit der deutschen Vergangenheit des Landes, wird schnell klar, dass Namibia viele und gute Argumente dafür hat, sich seiner geschichtlichen Vergangenheit zu stellen und die nationale Identität zu stärken. So erhalten nun die nach deutschen Berühmtheiten oder Feldherren der Kolonialzeit benannten Straßen, Schild für Schild ein neues Leben und werden in historische Größen aus Afrika und vor allem natürlich aus Namibia umgetauft. Denn ein „Vater des Kolonialismus“, der für Leid, Mord und Zerstörung verantwortlich ist, verdient nun wirklich keine eigene Straße. Ich bitte euch aber, bis spätestens vor eurer Einreise nach Namibia ausreichend über die Deutschen Kolonien und Genozide zu lesen und euer eigenes Bewusstsein dieser Epoche gegenüber zu schärfen. Ja, Namibia hat wunderschöne Gebäude aus der Kolonialzeit, ja, in Namibia sprechen sehr viele Menschen fließend Deutsch und ja, in Namibia kann man sehr viele deutsche Produkte kaufen, aber ja, man sollte sich auch bewusst sein, warum.
What to do and eat in Windhoek
Windhoek hat mittlerweile tatsächlich einen Zero Waste Store! Da kann ich natürlich nicht einfach nur dran vorbei laufen …
Hast Du schonmal von „Fat Cook“ gehört? Das ist tatsächlich keine Beleidigung für übergewichtige Menschen, sondern eines der leckersten Dinge, die Du jemals essen wirst! Fat Cooks sind quasi frittierte Teigballen. Oft isst man sie nur in Sauce getränkt, aber auch nicht zu selten gefüllt mit z. B. Hackfleisch – mir läuft das Wasser im Mund zusammen! Kaufen kannst Du sie an jeder Straßenecke, aber die besten, die ich bisher gegessen habe, gab es in der Independence Avenue bei einem Café namens Nixon.
Jeden Samstag von 08:00 – 12:00 Uhr findet in Windhoek der wöchentliche Biomarkt „Green Market“ am Fuße der Stephanus Kirche, in Klein Windhoek, statt. Hier findet man alles von schönen, handgefertigten Souvenirs, über frisches Gemüse und leckere Backwaren oder einfach nur guten, frisch gebackenen Kuchen und leckeren Kaffee.
Für alle Biltong- und Fleischliebhaber habe ich noch einen besonderen Tipp in Windhoek: In der Grove Mall im EG gibt es einen kleinen Shop … sobald mir der Name wieder einfällt, lass ich es euch wissen!
Wahlweise auch einfach auf eurem Weg in den Norden in Okahandja bei Savannah Biltong in der Voortrekker Rd.

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