Traditionelle Hochzeit in Uganda

Jede Hochzeit in Afrika ist anders, genau wie jede Hochzeit in Europa oder Asien anders ist. Als wir die Einladung zu einer Hochzeit in Uganda erhielten, war ich sofort Feuer und Flamme: Wieder in eine neue Kultur eintauchen und sie hautnah aus erster Reihe erleben – YAY!

Streng genommen wurden wir aber nicht auf eine Hochzeit eingeladen, sondern auf eine Art Verlobungsfeier. Im Brauch dieser Kultur in Uganda stellt jeweils die Braut ihren Bräutigam ihrer Familie und ihrem gesamten Dorf vor und andersrum. Wir waren im Dorf der Braut eingeladen. Je nach Wohlstand der Familie fällt die Feier größer oder kleiner aus, aber prinzipiell muss die Familie das gesamte Dorf einladen, mit Essen und Trinken versorgen und für einige Stunden unterhalten. In der Zwischenzeit werden Abgeordnete der Familie in einen Raum eingeschlossen und verhandeln die Mitgift – das kann ebenfalls Stunden dauern.

Die Gäste treffen sich vor den Toren des Anwesens (in unserem Fall ein sehr großes Anwesen, da die Familie der Braut sehr reich und politisch stark involviert ist), um gemeinsam als Autokolone einzufahren. Dort angekommen werden wir nach Familie der Braut und Familie des Bräutigams sortiert, da diese beiden Familien zunächst getrennt voneinander auf dem gleichen Grundstück feiern. Wir dürfen erstmal essen. Wie immer probiere ich von allem etwas und wie immer war das nicht die klügste Idee, weil ich endlich mal akzeptieren sollte, dass mein Magen nicht alles in einem Dritte-Welt-Land verarbeiten kann. Naja, aber ich bin eben neugierig.

Nach dem Essen heißt es dann: Warten. Und weiter warten, denn die Verhandlungen um die Mitgift sind noch nicht abgeschlossen. Am Ende enthält die Mitgift Geld, viele Kühe und weitere Details, die leider unter Verschluss gehalten werden. Während der Bräutigam nur stillschweigend dabei sitzt und nicht sprechen darf, befindet sich seine Braut im Haus ihrer Eltern und macht sich fertig.

Die Verhandlungen sind nach etwa vier Stunden endlich vorbei und der Hauptteil des Events beginnt. Hierfür nehmen alle Familienmitglieder der Braut bereits auf der linken Seite des Pavillons Platz und alle Angehörigen des Bräutigams reihen sich – Männer getrennt von den Frauen – auf, um nacheinander einzulaufen und auf der rechten Seite Platz zu nehmen. Beim Einlaufen wird laute Musik gespielt und jeder Angehörige des Bräutigams erhält eine kleine Stoff-Ansteckblume von den Brautjungfern der Braut als Willkommensgeschenk überreicht.

Wie lange das Programm, die Tänze, Gebete und Gesangseinlagen am Ende gingen und was danach passierte, kann ich Euch leider nicht sagen, weil wir schon wieder weiter mussten, um nicht zu lange im wirklich verrückt gefährlichen Verkehr Ugandas bei Nacht zu fahren.

Danke Diana und Israel, dass wir Teil Eures besonderen Tags sein durften!

Hochzeit in Uganda I Bahia Fox

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